Die Schule erhielt diesen Namen im März 1995 nach dem Umzug vom Alten Konvikt in die Schulgasse.
Magdalena Neff, geb. Meub, aus Karlsruhe war die erste Frau in Deutschland, die das Studium der Pharmazie absolvierte, das bis dahin Männern vorbehalten war. Sie führte danach mit ihrem Mann die Löwen-Apotheke in Ehingen.
Ihr Vorbild soll heutigen Schülerinnen Mut machen, neue Wege im Berufsleben zu wagen.
Ihre Vorreiter-Rolle für einen Beruf, der heute sehr stark von Frauen geprägt ist, wird auch im „Haus der Geschichte“ in Stuttgart gewürdigt.
Die Schule erhielt einen anderen Namen, weil einige Schularten im pflegerischen und sozialpädagogischen Bereich durch den offiziellen Schulnamen „Haus- und Landwirtschaftliche Schule“ nicht abgedeckt waren. Der neue Name soll für die Zukunft alle jeweils vorhandenen Schularten der Schule miteinander verbinden und Veränderungen in der Schulstruktur ohne laufende Angleichung des Namens ermöglichen.
Die Schule hat sich aus zwei Wurzeln entwickelt:
- der Landwirtschaftlichen Berufsschule
Diese Schule deckte seit 1937 einen großen Teil des Altkreises Ehingen und angrenzender Gebiete ab. Die Schule war auf bis zu 21 Standorte verteilt, die Hauptorte waren Ehingen und Munderkingen, die Schulorte reichten aber bis Schelklingen, Donaurieden, Rißtissen, Hayingen, Zwiefalten, Sauggart, Oggelsbeuren, Dächingen, Grötzingen. Nach der Übernahme durch den Kreis Ehingen 1965 wurde die Schule 1971 in Ehingen an einem einzigen Standort in der Winckelhoferstraße konzentriert.
1994 endete diese Schulart mangels Nachfrage. - der Hauswirtschaftlichen Berufsschule (seit 1940)
Mit deutlich weniger Standorten (Ehingen, Munderkingen, Allmendingen, Schelklingen, Obermarchtal, Dächingen) wurde diese Schule nach der Übernahme durch den Kreis Ehingen bis 1972 ebenfalls in Ehingen im gleichen Gebäude wie die Gewerbliche und Kaufmännische Schule in der Schulgasse
zentralisiert.
Ab 1970 wurde das schulische Angebot durch Vollzeitschulen erweitert, z. B. die einjährige hauswirtschaftliche Berufsfachschule, später die zweijährige, zur mittleren Reife führende, hauswirtschaftlich-sozialpädagogische Berufsfachschule, das hauswirtschaftlich- sozialpädagogische Berufskolleg, das inzwischen durch das Berufskolleg für Gesundheit und Pflege ersetzt worden ist.
Wegen der dadurch entstandenen Raumnot wurde der hauswirtschaftliche Bereich Anfang der siebziger Jahre von der Schulgasse in das „Alte Konvikt“ verlagert, das zu diesem Zweck durch den Landkreis von der Diözese Rottenburg angemietet wurde. Anfang der achtziger Jahre wurde auch die landwirtschaftliche Berufs-Schule von der Wickelhoferstraße ins Alte Konvikt umquartiert.
Nachdem die Gewerbliche Schule mit einem Neubau des Theoriegebäudes in der Weiherstraße dort konzentriert wurde, erfolgte ein Umbau und Neubau der in der Schulgasse freiwerdenden Flächen für die Haus- und Landwirtschaftliche Schule. Der Umzug in die Schulgasse um die Jahreswende 1994/95 war verbunden mit der bereits erwähnten Namensänderung in „Magdalena-Neff-Schule“,
Das Profil der Schule veränderte und verändert sich von den Anfängen bis in die heutige Zeit sehr stark: Die landwirtschaftlichen Schularten sind erloschen, die hauswirtschaftliche Berufsschule wurde durch Vollzeitschulen (u. a. Berufsvorbereitungsjahr) ersetzt und erweitert, wobei der Schwerpunkt sich vom Unterricht in traditioneller Haushaltsführung hin zum Erlernen gesunder Ernährung verschoben hat.
Weitere neuere Schularten sind die pädagogisch orientierte Berufsfachschule für Kinderpflege (seit 1985), die Berufsfachschule für Altenpflege (seit 1989) sowie weitere Schularten im Bereich Gesundheit und Pflege wie die Berufsfachschule für Sozialpädagogik in Teilzeit, die 2009 durch die Ausbildung von „Alltagsbetreuern“ abgelöst wurde.
Manche Schularten, die eingeführt wurden, um das Bildungsangebot der Schule zu erweitern, konnten sich nicht durchsetzen, z. B. das Berufsgrundbildungsjahr, weil nicht genügend Ausbildungsplätze vorhanden waren. Die einjährige hauswirtschaftliche Berufsfachschule und das Berufskolleg für Gesundheit und Pflege kamen zum Schuljahr 2011/12 mangels Nachfrage nicht mehr zustande.
Gleichzeitig droht wegen des allgemeinen Schülerrückgangs und Strukturreformen des gesamten Schulsystems durch Werkrealschule an Hauptschulen und aktuell durch die geplante Gesamtschule das mittelfristige Ende weiterer alter Schularten, wie z.B. der Zweijährigen Berufsfachschulen, des Berufsvorbereitungs-Jahrs und des Berufseinstiegsjahrs, sodass die Schule in der nächsten Zeit wesentliche Teile der herkömmlichen Struktur einbüßen könnte und damit der Charakter der Schule deutlich verändert würde.
Seit dem Beginn des Schuljahres 2009/10 erlebt die Schule einen besonders starken Strukturwandel durch die Einrichtung des „Sozialwissenschaftlichen Gymnasiums“. Schon im zweiten Jahr ihres Bestehens ist diese Schulart zur stärksten an der Magdalena-Neff-Schule herangewachsen und prägt seither die Schule eindeutig, besonders nach dem End-Ausbau im Schuljahr 2011/12.
Zum Schuljahrbeginn 2012/13 wurde die Magdalena-Neff-Schule durch eine Fachschule für Sozialpädagogik (Erzieher/-innen) erweitert, um eine wohnortnahe Ausbildung in diesem Beruf zu ermöglichen, der wegen des Ausbaus von Kinderkrippen, Kindertagesstätten usw. gute Berufsaussichten bietet.
Auch die Zusammensetzung des Kollegiums hat sich durch das Sozialwissenschaftliche Gymnasium stark verändert. Seit der Einführung dieser Schulart können an der Schule nur noch Lehrer mit Lehrbefähigung für die Oberstufe eingestellt werden. Die Lehrer, die die Schule bis dahin geprägt hatten, vor Allem Technische Lehrer, werden immer mehr in die Defensive geraten, besonders weil gleichzeitig die bisherigen nach Ernährung und Hauswirtschaft orientierten Schularten in ihrer Existenz bedroht sind, und der Wegfall vieler Deputats-Stunden in diesem Bereich nicht in anderen Bereichen aufgefangen werden kann.
Die Schule engagiert sich, entsprechend ihrer sozialen Ausrichtung, seit Jahren in einer Partnerschaft mit Sozialeinrichtungen, besonders einem Kindergarten, in Cuenca in Ecuador, die von der „Fördergemeinschaft Bruder Johannes Stiehle“ in Dächingen unterstützt werden. Deren Vorsitzender war Herr Holzmann, ein pensionierter Lehrer der ehemaligen landwirtschaftlichen Berufsschule in Ehingen.
Außerdem wurde 2010 ein Förderverein für die Schule gegründet, der Schulprojekte und Schüler bei Bedarf nach „Vermögen“ unterstützen soll. Einige Maßnahmen sind bereits erfolgreich durchgeführt worden.
Diese Zusammenfassung unserer Schulchronik wurde von unserem langjährigen stellvertretenden Schulleiter Franz Romer erstellt.
Herzlichen Dank hierfür!