Persönlichkeiten bilden
„Not (yet) lost“ – Nachhaltige Entwicklung an der Magdalena-Neff-Schule

„Not (yet) lost“ – Nachhaltige Entwicklung an der Magdalena-Neff-Schule

„Ich bin selber Teil des Systems. Ich bin ein Teil des Problems“, ruft Christian Weigand den Schüler*innen der Magdalena-Neff-Schule zu. Nicht als Vorwurf, sondern um direkt daran anzuschließen: „Wenn ich selbst Teil des Problems bin, kann ich auch selbst zur Lösung beitragen.“ Das ist der Kern von Weigands „emotionaler Achterbahnfahrt“ und seinem Vortrag, der am 06.12.2022 den Auftakt für einen Projekttag zum nachhaltigen Umgang mit unserem Müll und unseren Ressourcen im Allgemeinen diente.

Christian Weigand ist Keynote-Speaker, Moderator und Gründer der Meeresschutz-Organisation Blue Awareness, die sich zum Ziel setzt, Wissen in Handlung zu übertragen. Im Zuge des BNE-Prozesses (Bildung für nachhaltige Entwicklung) hatte der Landkreis Weigand gebucht und so die Möglichkeit geboten, dass die Schulen des Landkreises Weigand als Referenten kostenfrei einladen konnten.

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Video der PiA3 zum BNE-Tag

Eigentlich sei jedem schon klar, dass sich etwas ändern müsse, dass wir mit voller Geschwindigkeit auf eine Wand zurasen würden. Änderung brauche aber Emotionen und um diese Emotionen zu wecken, nutzte Weigand eindrückliche Bilder und Erzählungen. Er zeigte, wie viel Plastik-Müll im Magen eines Albatros-Kükens oder eines gestrandeten Wals gefunden wurde. Welche Deformationen ein Plastikring bei einer Schildkröte verursachen oder wie gefährlich ein einzelner Strohhalm sein kann.

Das Anliegen des Projekttages war es, einen weiteren zentralen Punkt des Vortrags aufzugreifen und mit den Schüler*innen und Auszubildenden weiterzuentwickeln. „Teil der Lösung zu werden ist kein Sprint, sondern ein langer Marathon, bei dem das Ziel noch gar nicht klar ist.“ Aber die Richtung sei klar. Dass wir etwas tun müssen, dass wir unser Konsumverhalten und unseren Umgang mit den Ressourcen unserer Erde überdenken müssen. Aber weil niemand alleine eine solche Aufgabe stemmen kann und Nachhaltigkeit auch bedeutet, konsequent zu sein, solle man mit kleinen Schritten anfangen.

Genau diese kleinen Schritte waren das Thema in der an den Vortrag anschließenden Weiterarbeit. Die Schüler*innen und Auszubildenden der Magdalena-Neff-Schule beschäftigten sich im Anschluss an den Vortrag von Christian Weigand innerhalb ihrer Klassen noch weiter mit dem Thema Nachhaltigkeit. Begleitet von ihren Klassenlehrer*innen diskutierten die Schüler*innen und Auszubildenden, wie sie selbst dazu beitragen können, durch kleine Gewohnheitsänderungen weniger Müll zu produzieren.

Herausgekommen sind dabei die unterschiedlichsten Vorschläge. Die angehenden Erzieher*innen beispielsweise nahmen sich vor, den Kindern in ihren Einrichtungen den sorgsamen Umgang mit Müll zu vermitteln. Oder konkret einen der Vorschläge von Weigand umzusetzen, einfach nur drei Stück Müll zu entsorgen, die man etwa auf dem Schulweg sieht. Oder auch das eigene Konsumverhalten infrage zu stellen und zweimal zu überlegen, ob man den neuen Pulli jetzt wirklich braucht.

„Ich bin jetzt echt begeistert“, kommentiert Christian Weigand, als am Ende seines Vortrages alle Zuhörer*innen aufstehen. Zuvor hatte er gefragt, wer nun bereit sei, konkret einen Schritt zu unternehmen, um sein Konsumverhalten nachhaltiger zu gestalten.

Deswegen soll es auch nicht bei dieser einmaligen Aktion bleiben und auch der Tag selbst nachhaltig sein. Dieser Projekttag dient der Magdalena-Neff-Schule insgesamt als Beginn für einen Prozess, in dessen Verlauf nachhaltige Erziehung ganz im Sinne des BNE-Prozesses auch künftig im Schulalltag fest verankert sein soll.